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Backsteingotik / gotischer Backstein – Geografische Verteilung in Europa |
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Echte, das heißt mittelalterliche Gotik gibt es mit wenigen Ausnahmen, nämlich den einstigen Kreuzfahrerstaaten, nur in Europa. Gotisch gebaut wurde in den Ländern, die kulturell von der römischen Kirche bestimmt wurden. Die Anzahl von Gebäuden orthodoxer Bauherren im Stil der Gotik oder mit einzelnen gotischen Merkmalen ist gering. Es gibt viele mittelalterliche Gebäude mit verborgenem Backstein, der von Fall zu Fall bekannt sein kann oder auch nicht. Eine kaum abzuschätzende Zahl gotischer Bauwerke ist verschwunden, da sie durch Neubauten ersetzt oder nach Zerstörung durch Kriege und Naturgewalten nicht wieder hergestellt wurden. Darum berücksichtigen die hier gezeigten Karten ebenso wie die zugrunde liegende Zusammenstellung von mehr als 6000 Gebäuden und Gruppen von Gebäuden nur erhaltene Bauten, die in gotischem Stil mit sichtbarem Backstein errichtet wurden oder wenigstens gotische Teile mit sichtbarem Backstein aufweisen. Es können auch Gebäude sein, deren geschlämmte Oberfläche die Struktur des Backsteinmauerwerks erkennen lässt. Es können auch der öffentlich zugänglich gemachte Grundmauern sein. In der geografischen Verteilung gotischer Backsteinarchitektur iin Europa zeichnet sich nördlich der belgischen und deutschen Mittelgebirge die zusammenhängende „Wolke“ der nördlichen Backsteingotik ab. Sie erstreckt sich von französisch Flandern über die Nordhälfte Belgiens sowie die Niederlande bis ins Niederrheingebiet und die Nordhälfte Niedersachsens. Zentren westlich der Ems sind dabei Brügge und Utrecht. Die wohl größte Anzahl in gotischer Form erhaltener Bürgerhäuser hat Lüneburg. Von Niedersachsen reicht die nördliche Backsteingotik weiter nach Jütland, in die Länder und Regionen um die Ostsee, aber auch südostwärts durch Brandenburg und Schlesien bis ins polnische und ukrainische Karpatenvorland, dazwischen auch andere gegenden Polens wie Großpolen und Masowien. Vorbildfunktion für den Ostseeraum hatte zweifellos Lübeck. Die Altstadt mit den meisten erhaltenen gotischen Backsteinkirchen überhaupt (14) hat, sofern man die überwiegend spätromanische Ägidienkirche (Św. Idziego) mitrechnet, Wrocław (Breslau) mit vierzehn, gefolgt von Gdańsk (Danzig) mit dreizehn. In Schweden, Finnland, den baltischen Ländern und Nordwestrussland werden allerdings wegen der noch heute, vor allem aber im Mittelalter geringeren Siedlungsdichten ncht so hohe Dichten an Backsteingotik erreicht wie in Wesflandern, dem Rheindelta, den friesischen Landen, Dänemark und Mecklenburg, oder an der unteren Weichsel. Südlich dieser nördlichen Backsteingotik gibt es teils eine „Backstein-Diaspora“ aus vereinzelten Bauten (darunter auch hochrangige Bauwerke wie die Klosterbibliothek von Cîteaux), teils, etwa im deutschen Mittelgebirgsbereich einen „Graben“ ohne gotischen Backstein (allerdings mit einzelnen romanischen Backsteinbauten). Südlich davon zeigt die bayrische Backsteingotik durchaus ähnliche Formen wie die norddeutsche. Von der Backsteingotik des Herzogtums Bayern sind die gotischen Backsteinbauten der Reichsstädte, vor allem Nürnberg, Ulm und Augsburg zu unterscheiden. Die nicht sehr zahlreichen aber doch eindrucksvollen gotischen Backsteinbauten im mittleren Donauraum haben teilweise erstaunliche Ähnlichkeit mit nördlicher Backsteingotik, etwa die Prämonstratenserkirche in Türje. Weiter nördlich weist die Klosterkirche in Staré Brno (Alt-Brünn) einen Entstehungszusamenhang mit nördlicher Backsteingotik auf, denn die stiftende böhmische Königinwitwe war von Geburt eine polnische Prinzessin. Die umfangreichste mediterrane gotische Backsteinarchitektur findet sich in Italien, der Gotico Lombardo nicht nur der Lombardei sondern fast ganz Norditaliens ist zu großen Teilen eine Backsteingotik. Die weltgrößte gotische Backsteinkirche ist San Petronio in Bologna. Zahlreiche gotische Bauten aus und mit sichtbarem Backstein stehen aber auch in der Toskana (außer Florenz) und im adriatischen Vorland des mittleren Appenin. Eine kleine Gruppe gotischer Backsteinkirchen gibt es an der Südküste Latiums Der größte Teil der Backsteinbauten in der südfranzösischen Gotik wird als Gothique toulousien (Toulouser Gotik) bezeichnet. In Spanien bauten islamische Handwerker (Mudéjares) gotische Bauten für christliche Bauherren, oft unter sichtbarer Verwendung von Ziegeln. Dabei gibt es unterschiedliche regionale Gruppen. In Aragòn wurden zahlreiche anspruchsvolle Bauten errichtet, nicht selten mit farbig glasierten Ziegeln. In Altkastilien bauten die Mudéjares überwiegend einfache Dorfkirchen. Die gotische Backsteinarchitektur Englands gehört abgesehen von ganz vereinzelten Ausnahmen dem Tudorstil an. Obwohl man sich in England für Backsteinbauten vorzugsweise Handwerker aus den Niederlanden holte, unterscheiden sich die Bauten großenteils stark von der kontinentalen Backsteingotik. Diese Karte und die Karten auf den angeschlossenen Seiten sind Übersichtskarten zum Listen- und Kartenwerk Backsteinbauwerke der Gotik in der Wikipedia, das über 6000 Gebäude und Gruppen von Gebäuden umfasst. Hier in der Karte ganz Europas sind Einzelorte nicht überall auseinander zu halten. |
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Die hier verlinkten Karten sind detaillierte aber nicht interaktive Zusammenfassungen mehrer interaktiver Verteilungskarten, die der Autor in der Wikipedia bereitgestellt hat: Gotischer Backstein von Madrid bis Lettland – unbeschriftete Hauptkarte auf einen Blick Gotischer Backstein von Madrid bis Lettland – beschriftete Hauptkarte zum Scrollen Anschlusskarte: Gotischer Backstein in Skandinavien und den nordöstlichen Ostseeländern Anschlusskarte: Backstein in Mudéjar-Gotik Spaniens |
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Interaktive Verteilungskarten in der Wikipedia Die Größe der Ortspunkte verdeutlicht die Anzahl von Gebäuden und Gruppen von Gebäuden gotischer Backstenarchitektur. |
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Wikipedia: Karte: Verteilung in Mecklenburg-Vorpommern (bes. für Mobilger?te) Karte: Verteilung in Mecklenburg Karte: Verteilung in Vorpommern Karte: Verteilung in Brandenburg und Berlin Karte an der Liste zu Sachsen-Anhalt Karte an der Liste zu Sachsen Karte an der Liste zu Schleswig-Holstein und Hamburg Karte: Verteilung in Niedersachsen und Bremen Karte: Verteilung zwischen Bremen u. Groningen (v. a. niedersächs. Friesland) Karte: Verteilung in Nordrhein-Westfalen Karte: Verteilung in den (gesamten) Niederlanden (bes. für Mobilger?te) Karte: Verteilung in den östlichen Niederlanden Karte: Verteilung in Holland und Utrecht Karte: Verteilung in den südlichen Niederlanden Karte: Verteilung in Belgien Karte: Verteilung in Frankreich Karte: Verteilung in den Départements Nord und Pas-de-Calais Karte an der Liste zu England Karte: Verteilung in Spanien Karte: Verteilung in Italien Karte an der Liste zur Schweiz Karte an der Liste zu Süddeutschland |
Wikipedia: Zwei Karten: Verteilung in (ganz) Dänemark (bes. für Mobilgeräte) Karte: Verteilung in der Region Süddänemark Karte: Verteilung in Mitteljütland Karte: Verteilung in Nordjütland Karte: Verteilung auf der Insel Seeland (mit Hauptstadtregion) Karte: Verteilung in der Region Seeland (mit südlichen Nachbarinseln) Karte an der Liste zu Schweden Karte an der Liste zu Finnland Karte an der Liste zu Estland und Lettland Karte an der Liste zu Nordwestrussland Karte an der Liste zur russischen Exklave Kaliningrad Karte an der Liste zu Litauen und Wei?russland Karte: Verteilung in (ganz) Polen ''(bes. für Mobilgeräte)'' Karte: Verteilung in Nordwestpolen Karte: Verteilung an der unteren Weichsel Karte: Verteilung in Nordostpolen Karte: Verteilung in Südwestpolen Karte: Verteilung in Südostpolen Karte an der Liste zur Ukraine Karte an der Liste zu Tschechien Karte an der Liste zu Ungarn, der Slowakei und Kroatien |
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